Im Jahr 2026 ist es endlich so weit. Der Krieg, den Russland gegen die Ukraine führt, ist beendet. Alle Seiten sind zufrieden und glücklich mit dem Frieden, der ausgehandelt wurde. Israel hat seine Offensive im Gazastreifen beendet. Palästinenser und Israelis arbeiten nun in nie zuvor dagewesener Einigkeit daran, das Land wieder aufzubauen. Auch im Sudan und an anderen Orten der Welt werden die Waffen niedergelegt. Das Jahr 2026 wird auch dafür bekannt bleiben, dass große Staaten wie die USA, China und andere ein radikales Umdenken in der globalen Klimapolitik an den Tag legen. Der US-amerikanische Präsident Donald Trump prägt Anfang des Jahres in einer aufsehenerregenden Rede die Doktrin des „Let’s all pull together“ („Lasst uns alle am selben Strang ziehen.“). Seine Rede und die neue Vorreiterrolle in einer globalen Friedens- und Nachhaltigkeitspolitik werden ihm ihm Laufe des Jahres 2026 den wohlverdienten Friedensnobelpreis bescheren.
Überall auf der Welt kehren Geflüchtete zurück in ihre Heimat. Gleichzeitig erwächst in der gesamten Menschheit die Erkenntnis, dass Staats- und Ländergrenzen immer weniger Beachtung geschenkt wird – vor allem, seit es ab dem Frühling 2026 zu einer weltweit gerechten Verteilung von Ressourcen kommt. Trinkwasser wird unisono als Menschenrecht anerkannt. Genauso wie Kinderlachen. Und Lachen im Allgemeinen. Also auch von Älteren, Erwachsenen und Deutschen. (Für eine Übergangszeit bis Ende des Jahres dürfen besonders schwere Fälle übrigens weiterhin dafür in den Keller gehen.) Es regnet nachts, tagsüber scheint die Sonne. Aber die Menschen geben sich auch mit anderem zufrieden. Es wird erkannt, dass Druck, Überforderung und Leistungsoptimierung ohne Ende lediglich Symptome eines gnadenlosen Raubtierkapitalismus gewesen sind. Mit der Öffnung der Menschheit hin zu anderen Prioritäten, die nicht durch die Worte „Haben“ oder „Besitz“ geprägt sind, erreichen viele eine bisher nie dagewesene Konzentration auf Selbstliebe und die Liebe zu anderen Mitmenschen und jeder anderer Kreatur. Populismus und Meinungsmacherei werden abgeschafft. Dagegen wird das alte, vergrabene Prinzip des menschlichen Diskurses wiederentdeckt und -belebt. Die Menschen erreichen im August oder September 2026 eine neue Stufe der Evolution. Auf dieser Stufe stellen sie sich gegenseitig interessierte Fragen und hören einander gebannt zu. Alle achten die Bedürfnisse der anderen, weil Empathie nun unzerbrüchlich im Wesen des Menschen liegt. Darum spielen auch religiöse oder andere weltanschauliche Unterschiede zwischen Menschen ab Oktober 2026 gar keine Rolle mehr. Im Dezember 2026 wird dann etwas überraschend für Jens Spahn die erste schwarze, muslimische Transfrau vom Bundestag zur Bundeskanzlerin gewählt, natürlich, weil sie die Beste für den Job ist.
Die Jahreslosung für 2026 ist aus dem Buch der Offenbarung. Darin sagt Gott: „Siehe, ich mache alles neu.“ Und mit der Zusage wird man ja noch ein wenig träumen und hoffen dürfen.
Matthias Lefers
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